Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.Albert Einstein (1879 - 1955)
Die Wissenschaft der Physik hat sich in den letzten 500 Jahren darauf beschränkt, das Geschehen in der Natur mit Messgeräten zu erfassen und die gefunden Zusammenhänge mit mathematischen Formeln zu beschreiben. Die heutige Physik kann daher weder die Frage nach dem Wesen der Dinge noch die Frage nach der Genese der physikalischen Gesetze beantworten. Beide Fragen gelten als tabu. Man wird aber nicht umhinkommen, sich diesen beiden Fragen zu widmen, wenn man die physikalischen Theorien weiter vereinheitlichen will.
Eine besondere Rolle für alle physikalischen Theorien spielen Raum und Zeit, denn sie werden bei allen physikalischen Theorien implizit vorausgesetzt. Physikalische Theorien lassen sich in der Praxis nur anwenden, wenn wir wissen, was „hier“ und „jetzt“ meint.
Schon die antiken Griechen entwickelten die Vorstellung, dass die Vielfalt der Erscheinungen der Welt auf unteilbare Atome zurückzuführen sein könnte, aus deren Kombination die verschiedenen Stoffe unserer Alltagswelt bestehen. Tatsächlich gelang es den Chemikern im 18. und 19. Jahrhundert, sämtliche Stoffe auf 92 verschiedene Atomsorten zurückzuführen. Allerdings stellte sich heraus, dass die Atome nicht wirklich unteilbar sind, sondern aus noch kleineren Bestandteilen bestehen, den Elektronen in der Atomhülle sowie den Protonen und Neutronen im Atomkern, die wiederum aus je drei Quarks zusammengesetzt sind.
Unsere Überlegungen zur Allgemeinen Systemtheorie legen die Hypothese nahe, dass die basalen Elementarteilchen als autonome Agenten aufgefasst werden können. Das bedeutet, dass sie in jedem Augenblick verschiedene Bewegungsoptionen haben, diese Optionen nach einem Bewertungsmaßstab bewerten und sich dann für die „optimale“ Variante entscheiden.
Wir wollen die Containertheorie von Raum und Zeit, die den physikalischen Theorien bislang zugrunde liegt, hinter uns lassen. Dafür müssen wir zwei große Mysterien enthüllen: Wodurch ist die Gegenwart als "jetzt" ausgezeichnet? Und was treibt den Zeitfluss an? Um uns einer Antwort auf diese Fragen zu nähern, wollen wir ein Gedankenexperiment machen.
Wir haben uns angewöhnt, Beobachten und Messen als typisch menschliche Tätigkeiten anzusehen. Eine Theorie basaler Elementarteilchen als autonome Agenten muss hingegen eine Theorie sein, die beschreibt, wie basale Elementarteilchen Informationen gewinnen und daran ihr Verhalten ausrichten. Das Beobachten muss also auf die Ebene der basalen Elementarteilchen verlegt werden.
Die moderne mathematische Beschreibung der Physik stellt Symmetrien in den Mittelpunkt. Physikalische Theorien gelten aufgrund ihrer Symmetrien als schön. Um welche Symmetrien handelt es sich und woher kommen diese?
Der klassischen Mechanik liegt das Alltagsverständnis von Raum und Zeit zugrunde. Demnach bilden Raum und Zeit die Bühne des Weltgeschehens, wobei der Raum dreidimensional, homogen und in allen Richtungen isotrop ist. Die Zeit ist eindimensional und schreitet gleichmäßig fort.
Dem kritischen Betrachter drängt sich der Eindruck auf, dass die Kosmologie heutzutage in einer ähnlichen Lage steckt wie zur Zeit der Epizykel-Theorie. Um die Beobachtungsdaten im Einklang mit den allgemein akzeptierten physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu halten, hat man hypothetische Hilfsannahmen wie die Dunkle Materie und die Dunkle Energie eingeführt, für die es keine direkten Belege gibt. Diese Situation ist vom erkenntnistheoretischen Standpunkt her äußerst bedenklich. Es liegt der Verdacht nahe, dass die gängigen Interpretationen von wesentlichen astronomischen Beobachtungen uns auf einen Holzweg geführt haben. Daher wollen wir an dieser Stelle schauen, ob sich für die astronomischen Beobachtungen, die zentral für unsere heutige Kosmologie sind, auch alternative Deutungen finden lassen, die andere Wege eröffnen.
Wir haben an dieser Stelle noch kein fertig ausgearbeitetes Theoriegebäude vorgestellt, sondern aus übergeordneten Überlegungen heraus abgeleitet, in welcher Richtung interessierte Physiker suchen sollten.